Stadtrat vom 26.06.2012: „Tascher Hof“

Die Verwaltung greift im Bezug zur Stadtentwicklung wieder auf Altbewährtes zurück. Ist scheinbar eine Fläche innerhalb des Homburger Stadtgebietes nicht vorhanden, wird kurzerhand ein neues Gewerbe-/Industrie – nun ein Sondergebiet am dörflich geprägten Stadtrand eröffnet.

Zersiedlung und Ausweitung der Stadtgrenzen, Verkleinerung von wertvollen Landschaftsschutz- und Entwicklungsgebieten, gehen vor Verdichtung und Revitalisierung von Brachflächen im Stadtgebiet. Dabei sind doch Flächen am Zunderbaum, an der Remise, oder aber auch am vorhandenen Pharmacluster am MIP vorhanden.

Als Sachzwänge werden die Luftreinheit in Bruchhof und die Sanierung des Tascher Hofes als alternativlos präsentiert. Ist dem wirklich so? Die Luftreinheit lässt sich auch technisch mit entsprechenden Filteranlagen herstellen. Beim Tascher Hof ist schon den Ansiedlern des Wohngebietes versprochen worden, dass dieser revitalisiert werden solle! Passiert ist nichts.

Nun wird als Heilsbringer eine Industrieansiedlung vorgeschlagen. Den Anwohnern verschlägt es verständlicher Weise die Sprache – haben sie doch ihre Grundstücke am Tascher Hof für teuer Geld erstanden. Angepriesen als Grundstücke in ruhiger Stadtrandlage zum angrenzenden Landschaftsschutzgebiet.

Wir Grüne vermissen hier den deutlichen Abwägungsprozess von Schutzgut Mensch und Natur. Stattdessen werden wieder nur die Unternehmen hofiert. Die Homburger Bürger haben sich in der Vergangenheit oft genug den „übergeordneten“ Unternehmensinteressen untergeordnet. Wir denken, die Grenze ist erreicht. Ein Anpassungsprozess mit Kompromisslösungen sollte auch mal von den Unternehmen eingefordert werden.

Den weiteren Prozess im Rahmen der Bauleitplanung werden wir kritisch hinterfragen.