Mehr Bürgerbeteiligung bei Center-Planung

Mit dem Aufruf um Stellungnahme der Nachbargemeinden zum Shopping-Center am Enklerplatz tritt das Raumordnungsverfahren in seine nächste Phase. Ursprünglich wollte die Stadtspitze das Center zusammen mit ECE vorbei am gültigen Landesrecht und ohne Bürgerbeteiligung im Schnellverfahren durchpauken. Die Jamaika-Regierung bestand zumindest auf ein Raumordnungsverfahren light. Die Auswirkungen des Centers auf den innerstädtischen Einzelhandel steht dabei nicht im Vordergrund.

Es bleibt ein Unding, dass die Stadtspitze zwar zähneknirschend dem Verfahren zustimmte – die Bevölkerung bei diesem, die Stadt Homburg stark prägenden Projekt, weiterhin fast gar nicht beteiligt wird. Die Diskussion um den geplanten Windpark hat gezeigt, wie wichtig der intensive Austausch unter allen Beteiligten für die Akzeptanz eines solchen Großprojektes ist. Investoren greifen Anregungen durchaus auf. Diesen Prozess seitens der Stadtspitze nicht aktiv zu moderieren, halte ich für grob fahrlässig und für wenig professionell!

Zudem ist es bedenklich, dass im Moment der Eindruck entsteht – die Stadt behindere die Entwicklung am westlichen Pol der Talstraße (Vauban-Carrée und Parkhaus in der Gerberstraße), um den Investor ECE am Enklerplatz  nicht  zu vergraulen. Mit einem transparenten Verfahren zur Entwicklung der Innenstadt in den Bereichen Einzelhandel und Parken hat dies wenig zu tun.

Noch ist genügend Zeit Versäumtes nachzuholen. Und im kommenden Jahr haben es die Homburgerinnen und Homburger mit der Wahl einer neuen Stadtführung selbst in der Hand, dass sie bei künftigen Entscheidungen umfassend informiert und intensiv beteiligt werden.  

Marc Piazolo