Kindergarten in Beeden

In der Ratssitzung vom 18.02.2016 wurde der Bau des Kindergartens in Beeden beschlossen. Kindergärten sind für uns sehr wichtige weiche Standortfaktoren. Und gerade aufgrund des Instandhaltungsstaus hat der Beeder Kindergarten Priorität. Die Erweiterungsplanungen ziehen sich schon seit rund 10 Jahren hin. Daher muss hier etwas passieren. Das ist eigentlich einhellige Meinung. Dennoch wurde im Vorfeld der Ratssitzung behauptet wir Grüne seien gegen diesen Kindergarten. Das entspricht nicht der Wahrheit, aber wie bei allem gibt es weder schwarz und weiß, ein dafür oder dagegen, sondern es gibt ein großes Farbspektrum dazwischen. Wir Grüne sind sogar der festen Überzeugung, dass – in der Vergangenheit – die Kindergärten in unserer Stadt eher stiefmütterlich behandelt wurden. Der KITA-Bau am Forum verdeutlicht dies, aber auch der Vertrag, wie die KITA in Beeden errichtet werden soll, ist ein Abbild davon. Warum? Die öffentliche Hand finanziert das Gebäude, mit Fertigstellung des Kindergartens geht dieses ins städtische Immobilienportfolio über, aber der kirchliche Träger fungiert als Bauträger. Lieber gibt die Stadt die Aufgaben und auch die Verantwortung aus der Hand, statt sich selber damit zu beschäftigen. Wieso nutzt man die Chance nicht, Vorreiter zu sein um ein qualitativ hochwertiges und innovatives Gebäude, das der Zeit voraus ist, zu erstellen. Es kann nicht sein, dass Betriebskosten, Energieverbrauch, Co2 Emission, Bauweise und Baumaterialien unbekannt sind und bleiben. Keiner kauft gerne die Katze im Sack. Für uns ist das ein Zeichen von fehlendem verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern. Wir Grüne sind der Meinung, dass es unser Anspruch sein muss, auf Qualität zu achten und auf langfristig nachhaltiges Wirtschaften. Der bisherige Kindergartenanbau in Beeden ist gerade mal 20-25 Jahre alt. Nun soll für eine weitere 5. Gruppe von 6 Krippenkindern ein Neubau entstehen, der uns Steuerzahler 2,7 Mio. EUR und da es keine Oberbauleitung von Seiten der Stadt gibt, wird mit Nachträgen zu rechnen sein, also voraussichtlich 3 Mio. Euro, kostet. Stadt, Kreis und Land geben pro zusätzlichen Krippenplatz rd. 500.000 Euro aus. Das entspricht 6 sehr hochwertigen Einfamilienhäusern oder 12 Einfamilienhäusern mit durchschnittlicher Ausstattung. Dies mit gutem Gewissen voranzutreiben, kann nur geschehen, wenn wir ein langlebigeres an Energieeffizienz orientiertes Bauen, auf dem neusten Stand anstreben. Dies dürfen wir auf keinen Fall aus der Hand geben und uns hinter Richtlinien verstecken, die eine Richtung vorgeben, aber Gestaltungsspielräume lassen, die wir nicht nutzen. Wir sind für die Erneuerung des Kindergartens, aber ein Bauträgermodel, wie es hier vorliegt lehnen wir ab. Der Betrieb der KITA kann von der Stadt, der Kirche oder einem weiteren privaten Träger durchgeführt werden, dagegen spricht nichts. Das Gebäude, das schließlich der Homburger Allgemeinheit gehört, muss jedoch dem Einfluss und der Kontrolle des Rates, und selbstverständlich auch der Kontrolle der Verwaltung unterliegen. Daher sollte die Stadt Homburg von Anfang an das Projekt in der Hand behalten. Es bauen und finanzieren – es ist unser Haus, also in unserer Verantwortung. – So machen es zumindest die meisten Kommunen.