Sachlichere Berichterstattung zur Umfahrung B 423!

Mit Verwunderung nimmt der Stadtverband die derzeitige Diskussion zur Umgehung B 423 in Homburg zur Kenntnis. Die Landtagskandidaten Gläser (CDU) und Eder-Hippler (SPD) sollten den Bürgerinnen und Bürgern keine falschen Hoffnungen machen.

Das Projekt Umgehung B 423 ist seit dreißig Jahren „in Planung“. Dreißig Jahre lang haben weder CDU noch SPD die Straße gebaut, weil außerhalb Homburgs nur Wenigen die Dringlichkeit dieser Maßnahme – im Vergleich zu anderen Straßenbauprojekten – zu vermitteln war. In Zukunft werden die Finanzmittel noch knapper.

Einer vermuteten Blockade durch das grün geführte Umweltministerium ist selbst die derzeitige Ministerpräsidentin bei ihrem Besuch im November 2011 entgegengetreten. Der Landesbetrieb für Straßenwesen berichtete in der Ratssitzung vom 22.09.2011, dass Verzögerungen in der Erstellung der Planunterlagen durch Probleme mit dem Baugrundgutachten, der Umplanung im Bereich der Pfalzwerke und durch Probleme im Bereich der Gerlach-Werke verursacht worden seien.

Die Zahl der Fahrzeuge wird in den betroffenen Ortsdurchfahrten künftig eher abnehmen: Die Stärkung unserer Innenstadt wird weniger Fahrten zu den peripheren Einkaufsmärkten verursachen, unsere Bevölkerung nimmt bis 2030 voraussichtlich um bis zu 20 % ab und der Anteil Älterer wächst stetig. Gleichzeitig dürfte die Umfahrung am Ende mehr Menschen mit zusätzlichem Verkehr und Lärm belästigen als in Einöd, Schwarzenbach & Schwarzenacker geringfügig entlasten werden.

Nach dem Wahlkampf sollten sich alle Beteiligten zusammensetzen und Maßnahmen beraten, die wirklich helfen: Lärmschutzfenster mindern den Schall um 80 %. Dafür wäre ein Zuschussprogramm für alle Anwohner hilfreich. Ein Nachtfahrverbot für LKW kostet fast nichts und lässt alle sofort besser schlafen. Gleichzeitig bleibt die Erbachaue als Naherholungsraum erhalten.

Die Grünen werden im Stadtrat einen Beratungspunkt beantragen mit dem Titel „Maßnahmen der Stadt Homburg zur Entlastung der Anwohner an der B 423“. Wir hoffen dabei auf eine konstruktive Mitarbeit der anderen Parteien zum Wohle der belasteten Bürgerinnen und Bürger.

 

Link zum Lärmaktionsplan der Stadt Homburg, 1. Stufe:

http://www.umwelt.homburg.de/content/pages/15968.htm