Offenes Center statt Monstercenter – Vernunft statt Größenwahn!

Wir – die Allianz der Vernunft – haben vor dem Hintergrund des beabsichtigten Baus des überdimensionierten ECE-Centers auf dem Enklerplatz alternative Lösungen  zur Stärkung der Innenstadt vorgelegt. Die Basis hierfür liefert ein 40 Seiten starkes Konzept als Teil eines möglichen Masterplans für die Kreisstadt. Unser fundiertes Alternativkonzept stellen wir gerne zur öffentlichen Diskussion, denn alternativlos ist das ECE-Center keinesfalls! Sie sind herzlich eingeladen, sich persönlich ein Bild von unserem Konzept zu machen. Geben Sie uns Ihr Feedback. Konzept_Innenstadt_18März2013

Im analytischen Teil des Innenstadtkonzepts kommen wir zu dem Schluss, dass ein ECE-Center auf dem Enklerplatz von falschen Voraussetzungen ausgeht und in der geplanten Dimension die einschlägigen Verträglichkeitskriterien eindeutig nicht erfüllt. Dadurch wird die ECE-Ansiedlung zu einem unkalkulierbaren Risiko für die Stadt. Das zusätzliche Angebot an Einzelhandelsfläche liegt mehr als doppelt so hoch über der Messlatte, die nach allen wissenschaftlichen Regeln der Verträglichkeitsprüfung zulässig wäre. Es wird daher zwangsläufig zu einem massiven Anstieg der Leerstände in den bisher gut frequentierten Citylagen kommen.

Es gibt zwei Richtwerte, an denen man sich orientieren kann und in jedem Fall auf der sicheren Seite ist: Die Fläche eines zusätzlichen Einkaufscenters darf nicht mehr als 15% der bereits bestehenden Verkaufsfläche in der Innenstadt betragen und die Anzahl der Ladeneinheiten ist auf maximal 50% der bestehenden Läden in Bestlagen zu beschränken. Daraus ergibt sich ein Verträglichkeitskorridor, der je nach Berechnungsgrundlage zwischen 4650 qm und 7350 qm liegen muss, um Schaden von der Innenstadt zu vermeiden.

Ausgehend von dieser Prämisse schlagen wir eine „offene Centerlösung mit mehreren Standorten“ (Hohenburg-Galerie) vor. Offen gestaltete Einkaufszentren erhöhen die Ausstrahlungskraft auf die Innenstadt und bieten dem bestehenden Einzelhandel die faire Chance zur Anpassung und Mitentwicklung. Unser Vorschlag lehnt sich an die ursprünglich von der Stadtspitze propagierte „Knochenlösung“ an. Wir setzen diese Idee jedoch konsequent um: als westlicher Magnet wird das Saarpfalz-Center mit dem Vauban-Carrée und einem Parkhaus in der Gerberstraße symbiotisch zusammengeführt. Auf den Enklerplatz als östlicher Magnet würde nach unserer Vorstellung ein kleineres Modul mit hochwertiger Nahversorgung, Mode und Event-Gastronomie entstehen. Damit käme diese Lösung auf eine Verkaufsfläche von rund 17.650 qm, die für einen großen Investor wie ECE interessant ist. Diese Variante sollte allerdings in ein transparentes Ausschreibungsverfahren eingebettet werden, damit auch weitere Investoren und Center-Entwickler die Möglichkeit haben, diesen Weg mit uns zu beschreiten.

Marc Piazolo