KiTa am Forum: Kein Verständnis für Baukultur bei der Verwaltungsspitze!

Im vergangenen Bauausschuss wurde der Stadtrat von den Plänen der Verwaltung unterrichtet, am Standort „Am Forum“ eine Kindertagesstätte für ca. 2,3 Mio EUR zu errichten. Fraktionsübergreifend wurde Kritik am Vorgehen des Oberbürgermeisters und an der Standortwahl laut. Unabhängig von der Standortwahl der neuen Kindertagesstätte wurde auch deutlich, dass weder Grundstück noch Kita viel Geld kosten dürfen. Der Oberbürgermeister und der für Kinder und Jugend zuständige Beigeordnete Schneidewind machten deutlich, dass der Kindergarten aus Kostengründen ohne architektonische Gestaltungselemente auszukommen habe.

Dazu Yvette Stoppiera, CO-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Homburger Stadtrat: „Die Gestaltung der Kita ist ideenlos, langweilig und wenig kindgerecht. Peinlich für eine Stadt, die sich damit rühmt, ihre Attraktivität für die Bürger/-innen steigern zu wollen.  Der Baukörper bildet einen harten Kontrast zum eher organisch wirkenden Landratsamt und zum Rathaus. Ich kann mir nicht  vorstellen, dass sich ein Kind in dieser gesichtslosen und steifen Umgebung wohl fühlen wird. Es ist schade, dass die Verwaltung keinen Sinn für qualitativ hochwertige Architektur, Baukultur und Lebensqualität hat und dafür auch kein Geld ausgeben will.“

Stoppiera weiter: „Im Schattenhaushalt der HPS werden stattdessen ca. 3 Mio. EUR für etwa 80 Parkplätze in der Uhlandstraße und ca. 3 Mio EUR für den Musikpark ausgegeben, ca. 25 Mio. EUR  werden beim künftigen Schwimmbad versenkt, seit neuestem spricht man nebulös von der Aufrüstung des Waldstadions für die 3. Liga. Dafür ist scheinbar Geld ohne Limit da. Für gute gestalterische Ideen und eine kindgerechte Kita will man dagegen nichts ausgeben. Dabei ist doch eine wichtige und unverzichtbare Aufgabe der öffentlichen Hand, die das Kita-Projekt zu 100 % finanziert, Baukultur zu fördern und selbst mit gutem Gestaltungsbeispiel voranzugehen. Qualitäts- und niveauvolle Architektur für unsere Kinder muss uns etwas Wert sein!“

Winfried Anslinger ergänzt: „Gravierend ist ebenfalls der Umstand, dass der Standort keine große Rolle spielt. Weil man kein Gelände ankaufen will, muss die Kita an einem Platz entstehen, wo der meiste Verkehr in der ganzen Stadt herrscht, eingekreist von drei stark befahrenen Straßen und dem Gewerbegebiet mit dem Baumarkt. Dafür müssen dann wohl Flohmarkt und Kirmes weichen. Oder sollen die Kinder über die Glasscherben der Wies’n in die Kita stolpern?“