Zwei Rahmenbedingungen sind aus Sicht der Homburgerinnen und Homburger für den neuen katholischen Kindergarten St. Michael wichtig: Zum einen ist der Standort entscheidend für seine Akzeptanz durch die Bevölkerung. Zum anderen ist es natürlich sinnvoll, dass die Stadt ein innenstädtisches Grundstück samt Gebäude dem katholischen Träger zur Verfügung stellt.
Eine KITA nahe der B-423 zu platzieren und die Kinder im Freien unter Verkehrslärm und Abgasen spielen zu lassen, wird die Eltern kaum überzeugen. Zugleich gibt es in der Innenstadt durchaus interessante städtische Alternativgrundstücke, die ruhiger und grüner gelegen sind. Beispielsweise bietet sich das Gelände in bzw. um der ehemaligen Hohenburgschule hierfür an. Auf jeden Fall sollten die Alternativen sorgfältig abgewogen werden, bevor vorschnell Fakten geschaffen werden.
Grundsätzlich ist zu überlegen, wie die Forumsfläche nach dem anstehenden Abriss des alten Hallenbades genutzt werden kann. Zum Glück gibt es noch genügend Zeit, im Rahmen eines Ideenwettbewerbes für ein städtebauliches Konzept am Forum neue Möglichkeiten und interessante architektonische Erweiterungen zu entwickeln. Vorschläge hierzu wurden schon geäußert: großer Festplatz oder ein verdichtetes Wohnquartier – letzteres ließe sich mit einer KITA durchaus vereinbaren. Entscheidend ist jedoch ein Gesamtkonzept das auch städtebaulich überzeugt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Flohmarkt – eine der großen Attraktionen Homburgs – nicht an den Stadtrand gedrängt wird.
Warum schreibt die Stadt also nicht einen Ideenwettbewerb für die städtebauliche Entwicklung am Forum aus? Im Anschluss daran kann die Bevölkerung im Rahmen einer Einwohnerbefragung ihre Meinung über die besten Entwürfe äußern. Die Voraussetzung hierzu sollte der Stadtrat in seiner Junisitzung mit der Verabschiedung einer Satzung über die Durchführung von Einwohnerbefragungen schaffen. Alle reden von Bürgerbeteiligung – jetzt können die Räte endlich Farbe bekennen.
Marc Piazolo