Anlässlich der raumordnerischen Beurteilung der Landesplanung zum Einkaufszentrum auf dem Enklerplatz erklärt Yvette Stoppiera, CO-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Homburger Stadtrat:
„Der CDU-Fraktionschef Gläser sollte den raumordnerischen Bericht der Landesplanung genauer lesen, denn die raumordnerische Beurteilung ist bei Weitem kein Freifahrtsschein für die Ansiedlung eines Einkaufscenters auf dem Enklerplatz. Auch wenn die Centerplanung nach Ansicht der Landesplanung raumverträglich sei, was wir angesichts der im Lademann Gutachten verwendeten Umsatzzahlen stark bezweifeln, so hat die Landesplanung die Innenstadt-Verträglichkeit überhaupt nicht geprüft!
Umsatzrückgänge im bestehenden Einzelhandel von fast 14% im Segment Schuhe und Lederwaren und fast 10% bei Bekleidung/Textilwaren, sowie die mögliche Verlagerung des Media Marktes verbunden mit Leerstand im Saarpfalzcenter sind nicht einfach so wegzuwischen! Städtebauliche Instabilitäten werden so erst erzeugt! Gutachter Lademann hat sich in seiner Begutachtung sogar gescheut, eine eigene Bewertung zur Innenstadtverträglichkeit abzugeben. Das ist bezeichnend, denn Umsatzrückgänge von 10% sind als nicht verträglich, verdrängend, ruinös und als unfairer Wettbewerb zu werten! Selbst die Landesplanung schiebt die Entscheidung über die Verträglichkeit des Einkaufszentrums zurück an den Homburger Stadtrat.
Wir fordern die Große Koalition im Stadtrat auf, sich endlich mit der Innenstadtunverträglichkeit der Centeransiedlung zu beschäftigen, statt ständig immer wieder den Teufel an die Wand zu malen und ein unrealistisches Untergangsszenario zu generieren, sollte das EKZ auf dem Enklerplatz nicht kommen. Die Homburger Innenstadt steht nicht so schlecht da, wie gern von der Großen Koalition heraufbeschworen wird. Homburgs Anziehungskraft steigt von Jahr zu Jahr! Bereits jetzt zieht Homburg mehr Bewohner aus dem Umland an als Saarbrücken und Neunkirchen. Die hohe Kennziffer von fast 202% zeigt auch, dass die Homburger in Homburg einkaufen! Auch ohne Einkaufszentrum! Die Homburger Einzelhändler werden von der großen Koalition skrupelos im Stich gelassen, weil Größenwahn regiert! Ob das Einkaufszentrum kommen soll oder nicht, ist nach wie vor eine rein politische Entscheidung des Homburger Stadtrats.“
Winfried Anslinger ergänzt: „Es gibt noch andere Themen für unsere Innenstadt als immer nur „einkaufen“. Die Großkoalitionäre übersehen, dass gerade unsere Altstadt statt saniert, Stück für Stück abgerissen wird. Dass es kein Nutzungskonzept für die Hohenburgschule gibt, dass die Parkraumfrage ungelöst bleibt, dass der letzte Kinderspielplatz in der Uhlandstraße verschwindet ohne adäquaten Ersatz, dass die Kindertagesstätte St. Michael an die B 423 verlagert werden soll. Die Liste ließe sich beliebig verlängern.“