Ergänzen statt verdrängen: S-Bahn und Bus gut aufeinander abstimmen

Homburg-Zweibrücken ist ein gemeinsamer Wirtschafts-, Kultur- und Lebensraum. Für diesen gilt es die Verkehrsinfrastruktur mit der Reaktivierung der Bahnstrecke zu stärken! Seit Herbst 2013 ist die technische Vorplanung abgeschlossen. Die Investitionskosten liegen bei bis zu 29 Mio. €. Aktuell wird an der volkswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Untersuchung gearbeitet.

Das interkommunale Informationsgespräch am 13. Februar 2014 machte deutlich, dass die Finanzierung weiterhin der eigentliche Knackpunkt bei der Realisierung der Reaktivierung ist. Der Nutzen für die Region ist unbestritten – aus Homburger Sicht sind dies eine Stärkung des Homburger Bahnhofs als Verkehrsknotenpunkt für den Fernverkehr, die bessere Anbindung der Biosphäre (Tourismus) sowie die Erleichterungen für Ein- und Auspendlern (Berufstätige, Schüler). Hinzu kommt eine gewisse Verkehrsentlastung auf der B423.

Die Verknüpfung zwischen der Umgehungsstraße B423 und der Bahnreaktivierung halte ich weder für inhaltlich gegeben noch für zielführend. Während die Bahnanbindung finanziell machbar ist, gilt dies für eine B423 mitnichten. Kettet man die beide Projekte – wie von Herrn Gläser gefordert – aneinander, dann werden die Homburger letztlich mit ganz leeren Händen dastehen.

Natürlich ist sicher zu stellen, dass die Abstimmung zwischen der S-Bahn und dem Regio-Bus R7 gut gelingt. Wir wollen die Ergänzung der öffentlichen Verkehrsträger und nicht deren gegenseitige Verdrängung! Mit weingen Haltestellen zwischen dem Homburger Hauptbahnhof und dem Umsteigebahnhof Einöd könnte dies ohne Einschnitte in der Busfrequenz gelingen.  Sinnvoll wäre zudem die Anbindung des Universitätsklinikum durch den Regio-Bus.

Bei funktionierender Abstimmung zwischen Bus und Bahn könnte es durchaus sein, dass beide Verkehrsträger keinerlei Betriebsdefizite einfahren. Das Fahrgastpotential für die S-Bahn wird darüber weiter Aufschluss geben. „Die Bereitschaft des Landes Rheinland-Pfalz einen Teil der „saarländischen Kosten“ – 9/10 der Strecke liegen im Saarland – zu übernehmen, liegt vor. Nun gilt es die Hausaufgaben auf saarländischer Seite von Stadt, Land und Kreis zu machen, um dieses regionale Verkehrsprojekt finanziell auf die Schiene zu setzen.

Marc Piazolo