Aufruf zur Stadtratswahl 2014

 Schluss mit der Politik von Vorgestern

– Zeit für einen Neuanfang –

5 Jahre große Koalition in Homburg: Ein Luxusbad für 50 Millionen, ein Shoppingcenter, das für Saarbrücken gepasst hätte, Industrieansiedlungen, die das ganze Ostsaarland mit Jobs versorgen könnten, angeschlossen mit Verkehrstrassen quer durch Wald und Freizeitflächen.

Da waren Kleinstädter am Werk, die groß aufspielen wollten. Hoch haben sie gereizt und hoch verloren.

Fast alle Großprojekte sind jetzt gescheitert. Nicht mal die erdrückenden Mehrheiten im Stadtrat haben der großen „Einigkeit“ aus SPD, CDU und FWG geholfen.

Wo ein großes EinkaufsCenter stehen sollte – gibt es jetzt einen gesperrten Parkplatz.

Das neue Schwimmbad ist zwar im Bau – doch direkt neben der Schnellzugtrasse Fran­kfurt-Paris. Eine Schnellzugverbindung könnten wir durchaus brauchen, allerdings nicht auf der Liegewiese des „Familienbads“, sondern im Hauptbahnhof, auf Gleis 4. Dafür hat man wenig getan im Rathaus. Geplant und beschlossen wurde das Bad übrigens für fünfzehn Millionen, jetzt wird es fünfzig Millionen kosten. Sind ja nur ein paar Buchstaben Unterschied.

Ein Veranstaltungszentrum musste auch her. Es wurde der „Musicpark“ gekauft- eine Ruine, die erst mal für Millionen zu renovieren war. Jetzt finden dort überwiegend Ü 50 – Parties statt. Kaum jemand geht hin.


Seit 30 Jahren plant man eine zusätzliche Umgehungsstraße durchs Erbachtal. Seit 30 Jahren soll sie „demnächst“ die Anwohner der B 423 entlasten. Doch als Nebeneffekt würde sie vier Stadtteile verlärmen, die bisher ruhig liegen. Inzwischen kam heraus, dass auf dieser Trasse täglich 10 000 zusätzliche Fahrzeuge durch Homburg geschleust werden sollen. Fahrzeuge von Logistikzentren, die man hier ansiedeln will. Toll. Toller noch die Kosten: Ursprünglich 5 – 7 Millionen, danach 9 Millionen, inzwischen wird mit 27 Millionen gerechnet – vorläufig.


Stuttgart 21 wohin man blickt

Selbstverständlich braucht Homburg ein Bad – doch eine Renovierung und Zusammenlegung der alten Bäder am Ort des Freibads hätte es auch getan.

Selbstverständlich müssen wir neue Arbeitsplätze anbieten, doch warum soll alles nach Homburg? Schon jetzt haben viele unnötig weite Anfahrtswege zur Arbeit. Nachhaltige Planung würde die Gewerbeflächen gleichmäßiger im Land verteilen. Doch die große Koalition im Stadtrat träumt von „Großansiedlungen“ am Zunderbaum, auch wenn jetzt schon 2 von 3 Beschäftigten gar nicht in Homburg wohnen und täglich Straßen und Anwohner belasten.

Lösungen aus einer Zeit, als die Schulden niedrig waren und der Liter Öl 14 Pfennige kostete, haben ausgedient.


Nachhaltige Politik geht anders:

Wir brauchen mehr Ganztagsschulen, Kitas und Freizeitangebote – statt Ü 50 Parties und ein fünftes steuerfinanziertes Luxusbad im 30 Km Umkreis.
Lieber erst mal die alten Schlaglöcher reparieren und unnötigen Verkehr vermeiden als neue, zusätzliche Straßen. Lärm und Abgase lassen sich effektiver mindern durch Einbau von Schallschutzfenstern und Lüftungsanlagen. Das wäre zudem billiger.

Neue Arbeitsplätze – unbedingt ja. Doch macht es Sinn, die alten Zechenstandorte mit Wald zu bepflanzen und die Anwohner von dort nach Homburg zu schicken? Richtig wäre, die alten Industrieflächen neu herzurichten. Bezahlen müsste das übrigens die Ruhrkohle AG.

Niemand aus der großen Koalition muss für die Fehler der Vergangenheit haften, aber alle müssen die Zeche mitbezahlen.
Homburg hat sich viele Fehler geleistet.

Am 25. Mai wird ein neuer Stadtrat gewählt. Sie haben es in der Hand, ob es „weiter so“ gehen wird, oder ob wir ein neues Kapitel aufschlagen können.

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Für Lebensqualität statt Größenwahn.

Die Grünen treten ein für:

– Schutz vor Lärm und Dreck an den Hauptverkehrsstraßen durch großzügige Zuschüsse für Lärmschutzfenster und Lüftungsanlagen: zB B 423, Kaiserslautererstraße, Berlinerstraße – Verkehrsplanung: nicht nur fürs Auto, auch für Fußgänger, Rad und Bus. Bus und Bahn müssen besser vertaktet werden, um Wartezeiten zu vermeiden.
– Energiewende nicht nur in Wahlprogrammen, sondern auch vor Ort! SPD und CDU versuchen, den Windpark zwischen Homburg und Zweibrücken zu verhindern.
– Echte Stadtplanung unter Mitsprache der Bürger durch einen Planungs und Gestaltungsbeirat -Ausgewogene Entwicklung unserer Innenstadt, Entwicklung kleinerer Einkaufszentren, Wohnungsbau im Innenbereich – Renovierung und Erhaltung unserer Altstadt statt Abriss
– Mehr Jobs in der High-Tech-Branche und Medizintechnik. Statt Monsteransiedlungen am Zunderbaum und Zollbahnhof Gründerzentren für neue Unternehmen.
– Für ein besseres Freizeit und Kulturangebot.
– Gegen Machtmissbrauch und Steuergeldverschwendung, mehr Transparenz bei Entscheidungen – Für die Renaturierung des Erbach und die Sicherung unseres Waldbestandes – Grundversorgung an Gütern und Dienstleistungen in den Ortsteilen, damit wir im Alter länger selbständig bleiben.
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Am 25. Mai wird zugleich ein neuer Homburger Oberbürgermeister gewählt.
Wir unterstützen den unabhängigen  Kandidaten, Marc Piazolo.
Als Professor für Volkswirtschaft kann er rechnen.
Das ist heute wichtiger als große Pläne und Versprechungen.
Ein „weiter so“ – wie mit den Herren Schneidewind (SPD) und Fuchs (CDU) wird es da nicht geben.
Ihre Stimme entscheidet, ob Homburg die Chance zu einen Neuanfang bekommt.