Industriepark Zunderbaum: Wir wollen vorbildliches Energiekonzept!

Das künftige Industriegelände Zunderbaum umfasst ein großes Areal an der A 6 und ist als Standort für Industrie und Gewerbe vorgesehen. Zwei landeseigene Gesellschaften haben die Vorbereitung dieses Geländes für die geplanten Ansiedlungen übernommen. Eine große Rolle spielt dabei die Herstellung der Infrastruktur, insbesondere die Energieversorgung. Leider ist dies im Entwicklungs und Erschließungsvertrag nicht klar geregelt. Unsere Stadtratsfraktion hat daher folgende Fragen an die Stadtverwaltung und an die Landesregierung gestellt:

1. Wie aus Presseberichten zu erfahren war, beginnen demnächst die Abrissarbeiten zur Neuerschließung des Geländes. Dabei sollen Regen und Schmutzwasserkanäle neu verlegt und die Versorgungsinfrastruktur ergänzt werden. Entstehen bei den geplanten Maßnahmen indirekt Nettokosten für die Stadt Homburg oder für eine ihrer Gesellschaften?                                                                                                                                                                                             

Antwort der Landesregierung: Die Stadt zahlt 30 % der Infrastrukturkosten                                                                              

2. Was ist gemeint, wenn die SHS von einer Ergänzung der Versorgungsinfrastruktur spricht? Im Rat war besprochen worden, dass die Wärmeversorgung nicht durch Gasanschluss, sondern über ein Nahbereichswärmenetz erfolgen sollte, da ja Wärmeleitungen bereits veorhanden sind und in der Vergangenheit benutzt wurden. Hierbei könnte ein neues Heizkraftwerk entstehen. Ist dies nun so vorgesehen? Können die bereits vorhandenen Wärmeleitungen mit evtl. verbesserter Dämmung weiter betrieben werden? Wie weit sind hier die Planungen?

Antwort der Landesregierung: Es ist kein Wärmenetz und kein Heizkraftwerk vorgesehen. Wenn die Stadtwerke Homburg wollen, können sie aber so was anbieten.

3. In der letzten Wahlperiode wurden durch den damaligen Umweltbeigeordneten Winfried Anslinger mehrere Gespräche mit dem EVS geführt mit dem Ziel, eine Lösung für die Grünschnittmengen der saarländischen Städte und Gemeinden zu erörtern, die bisher kostenintensiv und klimaschädlich entsorgt werden. Es herrschte Einigkeit, dass eine geordneten zentrale Verwertung angestrebt werden sollte. Die langfristig wirtschaftlichste Methode wäre der Bau zweier Anlagen im Land, welche die Biomassen durch ein Trockenverfahren in Biogas und Dünger umwandeln. Besteht die Möglichkeit, nach Änderung der landesgesetzlichen Regelungen eine Anlage zur Verwertung von Grünschnitt mittelfristig am Zunderbaum zu bauen und das gewonnene Gas in einem BHKW vor Ort zu verwenden?

Antwort der Lasndesregierung: Keine Antwort, Ratlosigkeit

4. Ist geplant, die neu zu verlegenden Leitungen am Zunderbaum synergetisch zu verlegen, so dass Strom und Beleuchtungsleitungen, Frischwasser, Schmutz und Regenwasser, sowie Datenleitungen kostengünstig und revisionsfreundlich in einem oder zwei Kanälen untergebracht wären?

Antwort der Landesregierung: Gas und Wasserleitungen, Schmutz und Regenwasserkanäle, sowie Strom und Kommunikationskabel werden in gemeinsamen Versorgungstrassen verlegt.

5. Die Verkehrsanbindung des Industriegebiets ist bisher nicht abschließend gelöst. Da derzeit leider nur eine „3 -Ohrenlösung“ in Planung ist, konnte auch die An und Abfahrt zur Anschlussstelle der A 6 nicht endgültig geklärt werden. Um zu vermeiden, dass Fahrzeuge über die B 423 durch Homburger Stadtgebiet fahren, wäre dringend erforderlich, an der Einmündung Am Zunderbaum/ Bexbacherstraße ein Rechtsabbiegeverbot für Lastfahrzeuge zu erlassen. Wie weit sind die bisherigen Beratungen dazu?

Antwort der Landesregierung: Keine

Unsere Folgerung: wir wollen die Stadtwerke Homburg beauftragen, ein Energiekonzept für den Zunderbaum zu entwerfen und dem Rat vorzulegen. Dazu haben wir einen Antrag für die nächste Ratssitzung gestellt.