Wo bietet die Stadt der Universität im härter werdenden Wettbewerb um ProfessorInnen, MitarbeiterInnen und Studierenden sichtbar tatkräftige Unterstützung? fragen wir uns. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Universität, Klinikum und Stadt ist bei Entscheidungen, die alle drei betreffen, eine Grundvoraussetzung. Die Stadt könnte die Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung des Universitätsklinikums sehr wohl verbessern. Statt der überaus vielen Einpendler sollten wir Homburg attraktiver und lebenswerter gestalten, so dass Ärzte, Krankenschwestern und Studierende gerne bei uns in der Stadt wohnen und leben.
Hierzu gehört – neben einer guten Schul- und Kitainfrastruktur, einem attraktiven Kultur- und Freizeitangebot – vor allem bezahlbarer Wohnraum in der Innenstadt und universitätsnah. Besonders gefragt sind kleinere Wohneinheiten zur Miete für junge Menschen in Ausbildung und für Kleinfamilien. Davon gibt es aktuell zu wenige – auch weil sich die Stadt aus dem Wohnungsbau verabschiedet hat. Genau dies treibt natürlich die Mieten in die Höhe.
Falls der gerade in Auftrag gegebene neue Mietpreisspiegel für den Saarpfalzkreis dies so bestätigt, sollte die Stadt einen Kurswechsel einläuten. Zum Beispiel könnte der Stadtrat das Gelände am Hallenbad, das DSD-Gelände und die Umgebung der Entenmühle als innerstädtische Erweiterungsfläche für bezahlbaren Wohnraum ausweisen. Statt quasi-öffentliche Gelder in Musikpark, Luxusparkplätze (Parkdeck Uhlandstraße) oder ein „Wellnessbad“ zu versenken könnte die HPS GmbH in geeigneter Form diese Art des sozialverträglichen Wohnungsbaus unterstützen.
Wir müssen auch nicht das Rad neu erfinden. Greifen wir doch Anregungen vergleichbarer Universitätsstädte auf. Am Beispiel Tübingen können wir morgen mit Boris Palmer (OB) direkt Ideen und Erfahrungen austauschen. Der Dialog beginnt im Kulturzentrum Saalbau um 20 Uhr (31. Mai 2013). Dazu laden wir alle herzlich ein.
Marc Piazolo