Inzwischen ist der Grundstein für das Kombibad gelegt. Damit haben die Stadtspitze und die Mehrheit im Stadtrat Fakten an der Hinkelsbix geschaffen. Die Standortwahl bleibt aufgrund der Lärmbelästigung weiterhin wenig überzeugend. Aus Sicht der Steuer- und Gebührenzahler Homburgs dürfte das Bad mit japanischen Flair wesentlich teurer werden als geplant. Die Antworten der Landesregierung vom 10. Oktober 2013 auf eine Anfrage der neuen Bundesvorsitzenden, Simone Peter, machen Folgendes klar:
Die Stadt Homburg ist schon seit Juli 2010 informiert, dass die Liegewiese des Bades teilweise als hochwassergefährdet (Risikogebiet-Erbach) eingestuft wird. Zusätzlich gingen die Entwürfe der Hochwassergefahrenkarten der Stadt im März 2012 zu. Doch weder in der Ausschreibung zum PPP-Projekt noch im Bauantrag vom Juni 2013 waren der Hochwasserschutz berücksichtigt. Die im Juli 2013 nachgereichten Unterlagen werden momentan noch von der zuständigen Landesbehörde (LUA) fachtechnisch geprüft. Sie sind noch nicht abgesegnet!Faktisch fehlten bei der Entscheidung in den städtischen Gremien somit die Kosten für den zusätzlichen Hochwasserschutz. Gleiches gilt im Übrigen für die Zusatzkosten aufgrund des höher als angenommenen Grundwasserspiegels. Für diese zusätzlichen Aufwendungen wird die Stadt und damit die Homburger Bürgerschaft in die Pflicht genommen. Die Stadt hat trotzdem Bauaufträge in Millionenhöhe vergeben. Sollte die Landesbehörde einschneidende präventive Maßnahmen verlangen, könnte sich zudem die Frage nach Haftung und Schadensersatz gegenüber dem städtischen Auftraggeber stellen.
Nach den offensichtlichen Versäumnissen bei der Ausschreibung und in der Kommunikation des Millionenprojektes sollte die Stadtspitze jetzt endlich die zu erwartenden Kostensteigerungen nachvollziehbar offenlegen. Es bleibt ein fader Beigeschmack zurück: Erst wird das Kombibad der Bevölkerung als „Schnäppchen verkauft“, und kurz danach – vor der Grundsteinlegung – treten Fakten ans Licht, die aus dem „Schnäppchen“ ein überteuertes Luxusprojekt machen könnten. Wir brauchen generell mehr Transparenz und die Offenlegung aller relevanten Informationen bei Entscheidungen, die die Zukunft unserer Stadt betreffen!
Marc Piazolo