Trinkwasserschutz ernst nehmen – gemeinsames Anliegen von Grüne, Linke und CDU!

Nach der Vorabstimmung zwischen drei Fraktionen ist es uns im Februar 2021 gelungen gemeinsam für mehr Trink- und Grundwasserschutz in der Region zu werben. Gleichzeitig macht der Stadtrat mit deutlicher Mehrheit gegenüber der Landesregierung deutlich: der Schutz von Natur und Trinkwasserversorgung muss gerade im Biosphärenreservat Bliesgau Vorrang vor der Grundwasservermarktung durch ein einzelnes Unternehmen haben!

Hintergrund: Nach Erkundungsbohrungen im Frühjahr 2020 bis auf 230 m Tiefe plant die Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH (MEG Kirkel GmbH) deutlich mehr Trinkwasser für kommerzielle Zwecke zu fördern als bisher genehmigt. Das maximale Fördervolumen soll mit einem fünften Brunnen im Taubental von derzeit 500.000 Kubikmeter auf voraussichtlich 600.-650.000 Kubikmeter erhöht werden.

Diese Fördermengen lassen durchaus signifikante Auswirkungen auf den Grundwasserhaushalt der umliegenden Gemeinden erwarten.

Ein Brunnen im Taubental liegt direkt an der Gemarkungsgrenze Homburg (Beeden / Einöd / Wörschweiler) und somit nahe der Kernzone des Biosphärenreservats Bliesgau. Der betroffene Grundwasserkörper hilft, die Trinkwasserversorgung von Homburg langfristig sicher zu stellen. Die Trinkwasserversorgung unserer Mitbürger hat ebenso wie der Grundwasserhaushalt für das Beeder Biotop und Beeder Brünnchen oberste Priorität. Eine weitere Kommerzialisierung unseres Grundwassers lehnen wir vor dem Hintergrund der Klimaveränderungen und der zunehmenden Trockenheit ab.

Kern unseres Antrages ist die Aufforderung an das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz bzw. das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz LUA die Stadt Homburg umgehend und transparent an dem Verfahren zur Genehmigung eines zusätzlichen Brunnens im Taubental zu beteiligen. Die langfristigen Risiken auf Absenkung des Grundwasserspiegels sowie die Gefahren des Trockenfallens von Quellen und des Oberflächenwassers sind genau zu untersuchen.

Die Bürgerinnen und Bürger unserer Region erwarten zu Recht, dass ihr Trinkwasser und die Natur umfassend geschützt werden. Dies hat für uns oberste Priorität und muss es auch für die Genehmigungsbehörden des Landes haben. MP